Einfamilienhaus Beinwil

Ein kreatives Abendteuer: vom ungenutzten Raum zur Wohlfühlzone im eigenen Daheim

Wie kann ich diesen ungenutzten Raum sinnvoll und harmonisch gestalten? Diese Frage stand sofort im Zentrum, als ich dieses loftartige Haus besucht hatte. Im ganzen Haus gabs zu viel Platz, welchen die Besitzer irgendwie mit Möbeln bestückt hatten. Das siehst du auf den Vorher-Fotos.

 

Das Paar wandte sich an mich, weil sie sich einen einladenden, praktischen Eingangsbereich wünschten. Ausserdem sollte im Obergeschoss ein Raum für Musse entstehen: schlafen, entspannen, musizieren, lesen, die Zeit geniessen. Dafür war diese Fläche gedacht.

 

Wow! Was für eine Herausforderung. Ich nahm sie natürlich liebend gerne an und stürzte mich mit Feuereifer ins Projekt.

 

Ein freundlicheres Entrée

Das Entrée war bereits beim Einzug gut ausgebaut und eingeteilt worden. Hier fehlte lediglich der Feinschliff für ein einladenderes und freundlicheres Ambiente, sowie zusätzlicher Stauraum für Schuhe.

 

Was ich vorgeschlagen habe, haben die Kunden eins zu eins umgesetzt:

  • Wände in einem pastelligen Mintgrün streichen
  • Mit einem Teppich den offenen Raum optisch verbinden
  • Sitzgelegenheit umstellen und zusätzlichen, schmalen Schuhschrank so platziert, dass der Durchgang offen bleibt
  • für eine wärmere Atmosphäre Details (Bilderrahmen, Kleiderhaken und Stuhl) in hellem Holz ergänzen

 

Obergeschoss vorher
Obergeschoss vorher

 

Offenes Obergeschoss

Das grosszügige Obergeschoss wurde vor dem Einzug offen und im Loftstil gestaltet. In den grosszügigen Raum mit vielen Holzelementen strömt viel Licht, die Wände und Decken sind fast ausschliesslich in Weiss gehalten. Also fast. Bis auf die eine knallrote Wand, die mich beim Aufstieg auf der Treppe blendete. Dazu später mehr ...

 

Auf mich wirkte das Obergeschoss kühl und eher ungemütlich. Da war viel Raum gefüllt mit unterschiedlichen, zusammengewürfelten Möbeln, die kein harmonisches Gesamtbild ergaben.

Gemütliches Ambiente für das Schlafzimmer schaffen

Im Schlafbereich verschmolz das Bett mit Holzrahmen optisch praktisch mit dem Boden. Dafür drängten sich die beiden farbigen Sessel in den Vordergrund.

 

Ich schlug vor, die Schlaf-Nische in einem dunklen Grün zu streichen und Ablagen aus Holzelementen zu integrieren. Zuerst waren meine Kunden vom Farbvorschlag geschockt. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass dieser Farbton den Raum gemütlich machen würde. Viel mehr war da die Befürchtung, dass alles viel zu dunkel und erdrückend wird.

 

Weit gefehlt 🙃. Das warme Grün stellt das helle Bett ins Rampenlicht, die Farbe wirkt einladend und strahlt Geborgenheit aus.

Die stilvolle Truhe – bereits vorhanden – haben wir ebenfalls in den Fokus gerückt. Sie ist Stauraum und Kleiderablage zugleich. Genau wie die einfache Bank links des Bettes, welche zur Kleiderablage und als Nachttisch dient.

 

Badebereich vorher mit roter Wand
Badebereich vorher mit roter Wand

 

Vom Badezimmer zum Lesezimmer

Zurück zur roten Wand …

Natürlich ist eine freistehende Badewanne absolut typisch für ein Loft. Bloss wirkt die rote Wand aktivierend, statt entspannend. Es war für mich deshalb nicht verwunderlich, dass meine Kunden die Badewanne so gut wie nie nutzen.

 

Deshalb war ihr Wunsch, diesen Bereich umzunutzen. Ihnen fehlte aber die zündende Idee wie und wozu. Hier tauchte bei mir sofort das innere Bild einer Sitzbank mit Bücherregalen auf.

 

 

Ich zeichnete deshalb ein Regal mit offenen und geschlossenen Fächern vor, welches der Schreiner passgenau zwischen die Balken eingepasst hat. Die Rück- und Seitenwand wurde in einem warmen Grau-Beige gestrichen. Das erzeugt ein gemütliches Ambiente und rückt das weisse Regal, die schönen Dekoelemente und Bücher in den Fokus. Dank der schmucken Flechtkörbe hat man zusätzlichen und schönen Stauraum. Aufgeräumt ist im Nu!

 

Nachher: neuer Lesebereich mit Sitzbank und Bücherregal
Nachher: neuer Lesebereich mit Sitzbank und Bücherregal

 

Wohnraum mit Mut zur Leere

Im Wohnbereich vis-à-vis Schlafbereich befanden sich unterschiedliche Möbel, welche eine TV-Ecke und einem zweiten Sitzbereich bildeten. Das Sofa wirkte ein wenig trostlos in die Ecke gequetscht und zu weit weg vom TV. Der zweite Sitzbereich entpuppte sich als farbiger Raumfüller, welcher nicht genutzt wurde.

 

Die Kunden wünschten sich hier eine wohlige Sitzecke zum Chillen und Fernsehschauen. Einen Ort zum Musizieren und den Blick gemütlich aus dem Fenster wandern zu lassen.

 

Kurzerhand habe ich bei meinem Vorschlag die TV-Ecke um 180° umgedreht und die Wandfarbe von der Leseecke bis in diesen Bereich weitergezogen (ich habe leider kein Foto vom fertigen TV-Bereich…).

Ausserdem habe ich quasi als mobile Rückwand für das Sofa ein zweites Wandregal empfohlen. Es bietet zusätzlichen Stauraum und schliesst diese Musse-Zone ab.

 

 

 

Ganz vorne im Obergeschoss befindet sich die Terrasse. Hier können die Kunden nun im Hängesessel buchstäblich die Seele baumeln lassen und die wunderbare Natursicht geniessen. Pflanzen schaffen zudem eine Verbindung von der Natur vor dem Fenster zum Innenraum, sind schöne Füller und machen den Raum lebendig und leicht.

 

 

Du siehst, mit wenigen Handgriffen kann man in einem offenen, grossen Raum kleine Inseln schaffen, jede einzelne eine Wohlfühloase.